Die Stiftung zur Förderung der Forschung für die gewerbliche Wirtschaft trägt seit 1988 den Kurznamen Stiftung Industrieforschung.
Zweck der Stiftung ist die Förderung von Wissenschaft und Forschung auf den Gebieten, die vor allem kleine und mittlere Unternehmen interessieren, namentlich die Betriebswirtschaft, die Organisation und die Technik.
Mit einem Gesamtvermögen von ca. 8,5 Mio. € werden Fördertätigkeiten in Höhe von etwa 200 Tsd. € finanziert.
Die Stiftung hat ihre Geschäftsstelle in Essen und wird vom Deutschen Stiftungszentrum verwaltet.
Das derzeitige Stipendienprogramm der Stiftung Industrieforschung läuft seit vielen Jahren nahezu unverändert. Grund genug für das Stiftungskuratorium, einmal innezuhalten und zu evaluieren, ob das Programm erfolgreich und noch zeitgemäß ist. Es hat daher beschlossen, das Stipendienprogramm zunächst einmal auszusetzen und im Jahr 2023 keine Stipendien auszuschreiben. Ob, wann und in welcher Form ein ähnliches Programm wieder aufgesetzt wird, werden wir hier an dieser Stelle rechtzeitig bekannt machen. Bis dahin danken wir vor allem allen ehemaligen Stipendiat(inn)en für hervorragende, innovative und wegweisende Forschungen.
Bereits zum neun Mal hat die Stiftung Industrieforschung gemeinsam mit Humboldt Innovation in Berlin junge Spitzenforscher(innen) ausgezeichnet, die aus ihrer wissenschaftlichen Arbeit innovative Geschäftsideen generieren. Nach zwei Jahren im virtuellen Raum fand die Veranstaltung endlich wieder in Präsenz statt, und zwar im überaus originellen und attraktiven tieranatomischen Theater in Berlin.
Siegerin des diesjährigen Wettbewerbs, der sich neuen Materialien und deren Produktion widmete, war Dr. Ulla Simon von der TU Berlin. Frau Simon hat mit ihrer Arbeitsgruppe ein innovatives Herstellungsverfahren für die Produktion von biologisch abbaubaren, papierähnlichen Folien und superleichten Schaumstoffen entwickelt und etabliert. Das Herstellungsverfahren verwendet 100 % inaktives Pilzmyzel und erfordert keine Zugabe von organischen Lösungsmitteln, korrosiven Säuren/Basen oder chemischen Zusatzstoffen.
Dr. Guillermo Alvarez Ferrero und Dr. Katherine Mazzi von der HU Berlin gewannen den 2. Preis für die Entwicklung einer Natrium-Ionen-Batterie, die nicht nur rohstoffschonend und umweltverträglich, sondern auch wiederaufladbar ist, und damit auch besonders kosteneffizient.
Erfolgreiche Dritte wurden Alexander-Jassin Breitenstein und sein Team von der Charité, denen es gelang, einen Herzklappenersatz zu entwickeln, der wachstumsfähig ist, da er aus körpereigenem, lebendem Gewebe hergestellt wird. Er eignet sich damit besonders gut für Kinder und Jugendliche.
Weitere Informationen zu den drei Gewinner(innen) sowie den weiteren Platzierten finden sich hier.
Auch im Herbst 2022 hat die Stiftung Industrieforschung ihre begehrten Stipendien vergeben. Fünf Studenten und Studentinnen aus den verschiedensten Bereichen der Technik- und Naturwissenschaften werden für sechs Monate unterstützt, um eine Masterarbeit zu verfassen, die anwendungs- und produktnah dem industriellen Mittelstand zugute kommen wird. Erneut ist die Vielfalt der geförderten Themen hoch.
Gesche Held aus Lübeck will z.B. mit Hilfe einer Mixed-Reality-Brille die Roboterprogrammierung vereinfachen, Nadine Stratmann aus Essen setzt Polymerpulvern lasergenerierte Nanopartikel zu, um ihre Infrarot-Absorption zu verbessern, und Franziska Emrich von der TH Mittelhessen möchte einen Algorithmus entwickeln, um aus den Erkenntnissen eines digitalen Zwillings reale Windkraftanlagen zu optimieren.
Auch in diesem Jahr vergibt die Stiftung Industrieforschung wieder zahlreiche Stipendien an besonders qualifizierte Studierende, die an einer deutschen Hochschule (Universität oder Fachhochschule) eine wissenschaftlich fundierte und zugleich praxisorientierte Master- oder Diplomarbeit anfertigen wollen. Details zur Ausschreibung finden sich hier. Bewerbungsschluss ist der 09. Oktober 2022.
Die Stiftung Industrieforschung hat erneut acht Studenten und Studentinnen aus den verschiedensten Bereichen der Technik- und Naturwissenschaften mit einem 6-monatigen Stipendium ausgestattet. Das Stipendium soll ihnen helfen, eine Masterarbeit zu verfassen, die anwendungs- und produktnah dem industriellen Mittelstand zugute kommen kann.
Dieses Mal befassen sich z.B. Julian Hüser aus Ilmenau mit dem Widerstandspunktschweißen von Kupfer-Aluminium-Mischverbindungen, Valeriya Gerasimova aus Darmstadt mit neuen Wegen zur Oxidation von Benzol und Jenny Walther, ebenfalls aus Ilmenau, mit plenoptischen Funduskameras, die die frühe Diagnostik von Glaukomen verbessern soll.
Im Herbst 2021 war es wieder soweit: Die Stiftung Industrieforschung und Humboldt Innovation in Berlin haben erneut junge Spitzenforscher(innen) ausgezeichnet, die aus ihrer wissenschaftlichen Grundlagenarbeit innovative Geschäftsideen generieren. Auch in diesem Jahr fand die Veranstaltung pandemiebedingt als online-Konferenz statt.
Sieger des diesjährigen Wettbewerbs unter dem Thema „Energieversorgung der Zukunft“ waren Günther Thiele und Mohammad Reza Thazanfari von der FU Berlin, die neue Ideen für eine Eisen-Schwefel-Batterie vorgestellt haben, eine Technologie, die langfristig sowohl die Verfügbarkeits- als auch die Umweltprobleme der herkömmlichen Lithium-Ionen-Batterien lösen könnte. Ihr Sieg wurde mit einem Preisgeld von 10.000 € versüßt. Als zweiter Sieger wurden Myles Bohon und Eric Bach von der TU Berlin mit 8.000 € ausgezeichnet, die ein neuartigen Gasturbinenkonzepts zur Verbrennung von Wasserstoff vorgestellt haben. Dritte Sieger (6.000 € Preisgeld) wurden katherine Mazzio und Baris Akduman von der HU Berlin, die ein skalierbares, lösungsmittelfreies Produktionsverfahren für Nanomaterialien entwickelt, das zur Senkung der Kosten und bei der Herstellung von Batteriematerialien beitragen kann.
Weitere Informationen zu den Gewinner(innen) sowie den weiteren Platzierten finden sich hier.
Auch im Herbst 2021 hat die Stiftung Industrieforschung wieder mehrere ihrer begehrten Stipendien vergeben. Sieben Student(inn)en aus den verschiedensten Bereichen der Technik- und Naturwissenschaften werden für jeweils sechs Monate unterstützt, um eine Masterarbeit zu verfassen, die anwendungs- und produktnah dem industriellen Mittelstand zugute kommen wird. Dieses Mal befassen sich z.B. Monika Lingemann aus Aachen mit neuen Geweben, die die lichtinduzierte Aushärtung von Industrieklebstoffen ermöglichen, David Thomas Hausch aus Berlin mit der Prozessführung für Hochgeschwindigkeits-Lasterauftragsschweißen, Stefanie Dechant aus Erlangen mit der Optimierung industrieller Presshärtungen, und Rebekka Pogoda aus Aachen mit 3-D-Anwendungen zur Passformoptimierung von Bekleidungstextilien.